In Danzig

Dienstag 23.6.2015 bis Donnerstag 25.6.2015
0 Seemeilen, einige Landmeilen Stadtbesichtigung Danzig

Schade, das Wetter für eine so reizvolle Stadt wie Danzig hätte schon etwas schöner sein dürfen. Leider Regen und Temperaturen, die nicht unbedingt zum abendlichen Sundowner unter freiem Himmel einladen. So what! Da muss eben das Beste draus gemacht werden.

Danzig war wie viele weitere Städte in Pommern (Pommern heißt übrigens „am Meer“, aus dem slawischen „po more“) nach dem Krieg zu 90% zerstört. Allerding hat man sich nach Ende des Krieges dazu entschieden, die Innenstadt so originalgetreu wie nur möglich wieder aufzubauen. Das Ergebnis ist eine Atmosphäre, die einem Freilicht-Museum gleicht und von oben wie eine Puppenstube ausschaut. Schöne Fassaden aller stilistischen Epochen prägen das Stadtbild: Lange Gasse, langer Markt (auf dem niemals ein Markt stattgefunden hat), Grünes Tor (das tatsächlich rot ist) Frauengasse, viele Kirchen (insbesondere die Marienkirche) und Gebäude der Hanse, Speicher, Stadttore und nicht zuletzt das Krantor als eines der beiden Wahrzeichen von Danzig (auf das ich blicken kann, während ich meinen Reisebericht schreibe). Das zweite ist der Neptunbrunnen. Allerdings sind die Gebäude nur Fassade. Hinter diesen verbirgt sich Architektur der 50er Jahre… Hier ein paar Impressionen:

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LuMMEL und Krantor
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Der Neptunbrunnen am Langen Markt
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Nach dem Krieg…
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…gleiche Perspektive heute.
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Der Lange Markt
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Die Lange Gasse, auch Königsweg genannt.

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Blick vom Rathausturm auf die Marienkirche…
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…und der Blick zurück.
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Puppenstube
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Tor zur ehemaligen Danziger Leninwerft

In einem Kommentar zu meiner letzten Meldung (von Hel nach Danzig), hat meine Schwägerin Sabine einen dezenten Hinweis auf Günther Grass gegeben, dessen Geburtsstadt Danzig ist. Sabine ist Buchhändlerin, sie MUSS diesen Hinweis geben! Ich hätte es womöglich unterschlagen!
Das bekannteste Werk  von Grass „Die Blechtrommel“ mit dem Protagonisten Oskar Matzrath spielt ebenfalls in Danzig. In dem Stadtviertel, in dem Grass aufgewachsen ist. Das habe ich dann natürlich (nur für Sabine) auch besucht.

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Die Blechtrommel in verschiedenen Sprachen
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Oskar Mazerath, zwei polnische Rentner und ich. Irgendwie wollten die das Feld für mich nicht räumen…
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Grass Kindheits-Wohnort
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Skulptur „Der Butt“ vor der Grass-Galerie

Über Danzig lassen sich ganze Bände von Bücher schreiben. Ist alles schon geschehen und ich werde nicht ein weiteres beginnen. Keine Sorge! Aber einen Besuch von Danzig für z.B. ein langes Wochenende kann ich nur jedem empfehlen. Ihr werdet nicht enttäuscht sein!

Morgen früh lege ich dann mit Peter, der heute angekommen ist, in Danzig ab. Dann geht Richtung Litauen. Vor uns liegen 120 Seemmeilen vorbei an dem Hoheitsgebiet der russischen Enklave Kaliningrad, dem früheren Königsberg. Die Wind- und Wetteraussichten sind gut und ich gehe von einer Reisedauer von 25 bis 30 Stunden aus.

10 Gedanken zu “In Danzig

  1. Gerd Grütjen

    Hallo Rainer! Tolle Nummer! Bin ein bischen neidisch und zugleich guter Dinge „in meiner Haut zu stecken“! Nach und vor OP und unserer Hochzeit hatte ich jetzt Zeit und Muße bei dir mal reinzuschauen. Weiterhin viel Spaß und alles Liebe!
    Gerd

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  2. Dirk

    Ich habe auch schon das eine oder andere Mal daran gedacht, dass du dir deinen Segeltörn im Sommer ganz anders vorgestellt haben magst… Aber ich weiss, ja auch, dass Segler Leid gewöhnt sind. Wie heißt es so schön: „Segeln ist die teuerste Art unbequem zu reisen!“ In diesem Sinne, Mast- und Schotbruch!

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