Zurück nach Holland

Es ist schon erstaunlich, wie hell es Anfang Juli morgens auch bei leicht bewölktem Himmel schon ist. Um 04:00 Uhr zur Hochwasserzeit auf Juist sollte es losgehen. Es war jedenfalls schon so hell, dass eine Taschenlampe nicht wirklich nötig war. Nur aus Spaß hatte ich ein wenig mit ihr durch die Gegend geleuchtet.

Und da sah man ganz gut, dass an den Fahrwasserpricken nicht nur Birkenzweige , sondern auch rote bzw. grüne Reflektorbänder für die Back- bzw. Steuerbordseite des Fahrwassers angebracht waren. Offensichtlich wird hier auch mal gefahren, wenn es wirklich dunkel ist. Dann kommt man mit einer starken Lampe sicher auch gut zurecht.

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Aus dem Juister Wattfahrwasser hinaus, ging es dann weiter Richtung Osterems. Die Osterems ist ein Seegatt zwischen den Inseln Borkum und Memmert (einer unbewohnten Vogelinsel), welches in nordwestliche Richtung zur Nordsee führt. Mit Wind aus genau dieser Richtung in der Stärke von 3 Bft., einer mitlaufenden Strömung von gut 2,5 Knoten, lief ich unter Motor mit guten 7 bis 8 Knoten auf die Nordsee hinaus. Allerdings hatte ich auch eine unangenehme Welle von vorne, die ab und an mal für eine abrupte Reduzierung der Geschwindigkeit sorgte. Meine Hoffnung war, dass ich auf der Nordsee dann mit einer Kursänderung Richtung West den Motor abstellen konnte und wir die Reise weiter ohne das Tuckern des Motors fortsetzen konnten. Leider wurde die Hoffnung enttäuscht. Der Wind schlief immer weiter eine, so dass die Reise über 85 Seemeilen nach Vlieland mit einer Ausnahme von 2 Stunden eine reine Motorfahrt wurde. Das Großsegel hatte ich dabei die ganze Zeit oben. Es gab der Fahrt bei der noch stehenden Dünung von bestimmt einem Meter Höhe eine gewisse Stabilität. Gegen 20:30 Uhr erreichten wir nach ca. 18 Stunden auf See den Yachthafen von Vlieland.

Auf Vlieland haben wir dann noch zwei sonnige Tage verbracht. Radfahren Richtung Vliehors zum westlichen Ende der Insel, Bummel durch den wirklich niedlichen Ort, Strandspaziergang, Hähnchen grillen auf dem Vordeck… und am Abend natürlich Fußball schauen: Belgien gegen Brasilien stand auf dem Spielplan. Gemeinsam mit einigen Belgiern und natürlich Niederländern sahen wir ein spannendes Spiel mit dem richtigen Gewinner!

Der Vliehors ist eine weite Sandplatte, die sicher fast 25% der gesamten Inselfläche von Vlieland ausmacht. Leider darf man sie meist nicht betreten, da es ein militärisches Sperrgebiet ist. Dort werden auch immer wieder Übungen abgehalten, wie wir uns selber überzeigen konnten. Man kommt nur mit dem Vliehors-Express dorthin, ein zum Bus umgebauten Allrad-Truck.

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Und die niederländische Sprache bringt immer wieder lustige und prägnante Ausdrücke hervor. Der „Zonnenacker“ für den „Solarpark“ und der „Eendentreck“ für eine vorbeilaufende Entenfamilie.

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Nach 2 schönen Tagen (auf unserer heimlichen Lieblingsinsel) lag nun nur noch eine Etappe zurück nach Warns, unserem Heimathafen, vor uns. Eine Strecke, die wir nun schon sehr häufig gesegelt sind. Aber noch nie haben wir einen Delphin (oder war es ein Schweinswal?) gesehen. und ich habe ihn auch tatsächlich vor die Linse bekommen! Und auch ansonsten war es ein sehr schöner Abschlusstörn bei sehr guten Bedingungen: Sonnenschein, mitlaufende Strömung, kaum Welle und Backstagbrise von 3 Bft.

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Allerdings hatten wir es nicht mehr bis 20 Uhr nach Stavoren geschafft, so dass wir vor verschlossenen Schleusentoren standen und die letzte Nacht im alten Hafen von Stavoren verbrachten. Nach einem kurzen Frühstück sind wir dann recht früh am Sonntagmorgen durch die Schleuse und waren wir dann gegen 10 Uhr in Warns und plötzlich war der Urlaub zu Ende. Sachen packen, Schiff aufräumen und sauber machen und dann ging es nach Hause. Mit meiner Anreise vorab bis nach Norddeich lagen nun rund 500 Seemeilen in unserem Kielwasser beim Inselhopping auf Borkum, Norderney, Helgoland, Sylt, Juist und Vlieland. Schön war es! Und damit ist auch erstmal wieder Schluss mit Segeln und Bloggen. Nun ist wieder der Schreibtisch an der Reihe!

 

2 Gedanken zu “Zurück nach Holland

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