Freitag, 21. August 2015
25 See- und Kanal-Meilen
Nachdem uns am Abend noch der Strander Bürger Kubicki von der FDP über den Weg gelaufen war (der hatte um 18:00 Uhr schon Feierabend?!) machten wir uns am Morgen bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg Richtung Kiel-Holtenau zur Schleuse in den Kaiser-Wilhelm-Kanal. So hieß der Kiel Canal (richtig, das ist die internationale Bezeichnung), oder auch Nord Ostsee Kanal bis 1948. Nur unter Genua bummelten wir die rund 5 Seemeilen dahin. Vorbei am Olympiahafen von Kiel-Schilksee, der möglicherweise 2024 eine Renaissance erleben könnte, wenn die Olympischen Spiele nach Hamburg gehen. Vorbei an Laboe mit dem Ehrenmal für die im ersten Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten. Und auch vorbei am Leuchtturm Friedrichsort, der an der engsten Stelle der Kieler Förde für Orientierung sorgt.
Nach einer Wartezeit von rund einer Stunde ging es dann in den Kanal. Ein mit uns wartender Niederländer hatte wohl noch nicht bemerkt, dass er schon in Deutschland ist und nicht mehr in Dänemark. Unter seiner Steuerbord-Saling wehte noch die dänische Flagge…
Mit der Einfahrt in die Schleuse endete dann auch mein Ostseetörn. Aber ich bin mir sicher, nicht das letzte Mal auf eingenem Kiel in der Ostsee gewesen zu sein…
Gemeinsam mit ein paar großen Pötten ging es dann Richtung Rendsburg, wo wir für die Nacht Station gemacht haben. Morgen wird Annette von hier aus die Heimreise per Bahn antreten.
Samstag, 22. August 2015
47 Seemeilen
Um 8:58 Uhr ging es für Annette wieder Richtung Heimat. Mit Umsteigen in Hamburg. Diesmal werden es nur knapp 2 Wochen sein, die wir uns nicht sehen, also halb so wild…
Ich begab mich wieder auf die Strecke in den Kanal und passierte das Technik-Denkmal „Rendsburger Hochbrücke“, eine zwischen 1911 und 1913 erbaute Eisenbahnbrücke. Das Besondere: unter der Brücke verkehrt eine Fähre der besonderen Art. Eine „Schwebefähre“ für Autos und Fußgänger.
Nach ca. 7 Stunden erreichte ich dann die Elbe und begegnete auch gleich wieder einem richtig Großem, dem 350 Meter langen Container Schiff Hyundai Drive auf dem Weg nach Danzig. An der Tonne 45 „Otterndorf 1“ konnte ich dann nach Backbord abbiegen und erreichte mein Tagesziel Otterndorf über ein schmales Prickenfahrwasser.
Am Abend musste ich noch eine Entscheidung treffen. Die mittelfristigen Wetteraussichten für die Deutsche Bucht versprachen einige Starkwindepisoden in den nächsten Tagen. Die konnte ich aber für die Nordsee und Helgoland nicht gebrauchen. Insbesondere nicht die damit verbundenen Wartetage, denn irgendwie muss ich ja nun bald mal nach Hause… Alternativ zur Nordsee zweigt in Otterndorf auch der Elbe-Weser-Schifffahrtsweg ab. Allerdings kann der Kanal nicht mit stehendem Mast befahren werden. Nach einigem Abwägen und weiteren Blicken in die Wetter-Glaskugel, hatte ich mich dann schweren Herzens für die Kanalpassage entschieden, weil zeitlich einfach besser zu kalkulieren. Also bereitete ich LuMMEL dann am Abend noch für das Legen des Mastes am nächsten Morgen vor: Segel abschlagen und zusammenlegen, den Baum abnehmen und auf Deck festlaschen sowie das laufende Gut sortieren und am Mast befestigen. Alles in allem gut 1,5 Stunden zu tun. Dann aber ab in die Falle…
Sonntag, 23. August 2015
30 Kanalmeilen
Als ich dann am Morgen einige Yachten aus dem Hafen von Otterndorf auslaufen sah, wurde mir doch ein wenig schwer ums Herz. Zu gerne wäre ich mit dem (noch) moderaten Ostwind aus der Elbe hinaus Richtung Nordsee gesegelt… Ich musste oder wollte – wie auch immer – zum Mastenkran und mit Unterstützung des überaus hilfsbereiten und netten Hafenmeisters von Otterndorf meinen Mast legen. Das musste recht zügig gehen, da der Liegeplatz am Kran tidenabhängig war und das Wasser mittlerweile schon recht niedrig war. Auch wollte ich die Schleusung um 9:45 Uhr nicht verpassen.
Auch wenn ich lieber segele als Motorboot zu fahren muss ich doch sagen, dass weite Teile der Passage des Elbe-Weser-Schifffahrtswegs wirklich sehr schön und fast flussartig sind. Der Kanal wird heute kaum – eigentlich gar nicht mehr – von Berufsschiffen genutzt. Bei Freizeitskippern erfreut er sich aber immer größerer Beliebtheit.
Nach ca. 8 Stunden gemächlicher Kanalfahrt („Speed“-Limit 8 km/h!!) wurde ich dann am Abend in Bremerhaven von der schon geschlossenen Seeschleuse gestoppt.
Von hier geht es dann morgen auf die Weser und dann weiter in die Hunte Richtung Oldenburg.
Hallo Rainer,
schön, dich wieder in heimischen Gewässern zu wissen!
Gruß,
Dieter
LikeLike
Danke und Grüße von der Weser!
LikeLike
Hallo Rainer,
ja schade, dass ich gleich schon wieder nach Hamburg muss. Wäre sonst gerne zu einem Treffen gekommen an der Hunte.
Gruß Heinz
LikeLike
Das wär ja was gewesen… Dann schaffe mal schön!
Grüße, Rainer
LikeLike
Hi Rainer,
nimms nicht so tragisch, Helgoland ist für dich doch schon fast Routine und auf diese Weise kannst du neue Gewässer erkunden. Hat doch – wie die Bilder zeigen- auch seinen Reiz.
Liebe Grüße
Wolfgang
LikeLike
Auf jeden Fall. Stand sowieso für irgendwann mal auf dem Plan!
LikeLike
Hallo Rainer
Deine Entscheidung war bei der Wetterlage goldrichtig
Schöne Bilder vom „Kuhgraben“
Schade, das ich noch nicht wieder in Bhvn bin, dann hätten wir uns treffen können.
Liege jetzt in Rendsburg.
Morgen dort abwettern.
Vermutlich gehts Freitag mit der Nachmittagstide nach Helgoland😊
LikeLike
Ich hoffe, morgen im Papenburg den Mast wieder stellen zu können. Vielleicht klappt des ja noch mal ab Lauwersoog in die Nordsee…
Wäre ja schön, wenn wir dann mal ein Treffen im Herbst oder Winter hinbekämen!
LikeLike