Nur 104 Minuten hatte der Luftangriff gedauert, mit dem die Engländer am 18.4.1945 Helgoland in Schutt und Asche legten. Kein Stein blieb auf dem anderen. 7.000 Bomben, abgeworfen aus 979 Flugzeugen sorgten dafür, dass die von Hitler und der deutschen Wehrmacht in ihrem Größenwahn zur Festung ausgebaute Insel auf Jahre unbewohnbar wurde. Erst im März 1952 gaben die Engländer die Insel an die Helgoländer zurück.
Diese und viele weitere interessante Informationen (insbesondere zum Projekt Hummerschere, dem Plan der Nazi-Diktatur die Insel in eine uneinnehmbare Festung zu verwandeln) konnte ich während der eineinhalbstündigen Bunkerführung im inneren der Insel sammeln. Die ganze Insel wurde bereits ab 1892 mit einem umfangreichen Bunkersystem versehen, welches aber in großen Teilen durch die endgültige Sprengung aller militärischen Anlagen Helgolands (BigBang im April 1947) abermals durch die Engländer zerstört wurde. Einige Gänge sind heute im Rahmen von Führungen begehbar. Im nächsten Jahr sollen weitere dazu kommen.
Bunker:



Helgoland einst:







Nun aber zu den schöneren Dingen! Die Überfahrt von Amrum nach Helgoland war die erwartete Rauschefahrt. Kurz nach dem Ablegen aus dem Hafen von Amrum Segel hoch und erst kurz vor der Hafeneinfahrt von Helgoland wieder runter. Wind mit 3 bis 4 Bft. aus NordNordWest macht einen direkten Kurs zum „Roten Felsen“ möglich. Mit einem Schnitt von fast 7 Knoten auf der rund 35 Seemeilen langen Etappe erreichten wir schon früh unser Ziel. Auch wenn es bei unserer Ankunft am Steg noch recht leer war, so lagen wir zwischenzeitlich mit 8 Booten in einem Päckchen.




Ich war nun zum fünften Mal auf Helgoland, Annette zum zweiten. Und obwohl die Insel ja nicht sehr groß ist, gibt es neben dem zollfreien Einkauf eine Menge zu entdecken und zu erleben:
- Picknick auf der Düne mit freiem Blick auf die kleine Seehunde- und Kegelrobbenpopulation:





- Abendlicher Rundgang über die Insel bis zur langen Anna. Besonders schön, wenn die roten Felsen von der untergehenden Sonne angestrahlt werden und dabei den Bastölpeln bei ihren Geschäften zusehen:








- Oder den Abend mit einer Angelpartie an der Mole vor dem Kurmittelhaus beschließen (Bildfolge: ausgenommen, filetiert, gebraten: lecker!):



Einige der Aktivitäten sind ganz gewiss am schönsten, wenn man nicht als Tagesausflügler nach Helgoland kommt. Vor 12 Uhr oder nach 16:00 Uhr (der Hauptbesuchszeit der Tagesgäste) kann man in Ruhe auf die Düne fahren oder zur langen Anna wandern, ohne die Top-Locations der Insel mit einem der 3.500 täglichen Besuchern teilen zu müssen. Eine Bunkerführung ist als Tagesgast leider gar nicht möglich. Also wenn ihr mal nach Helgoland reisen wollt, plant eine Übernachtung ein, wenn auch in einer spartanischen Unterkunft am Strand der Helgoländer Düne!

Dieses Kapitel unserer Urlaubsberichte schreibe ich auf Norderney, wo wir gestern angekommen sind. Morgen geht zum letzten Törn nach Emden. Der Urlaub geht zu Ende…
Hallo Rainer, die Bunker-Führung steht auch noch auf dem Programm. Helgoland ist wirklich eine Reise wert. Und zur Düne sollte man auf jeden Fall fahren.
Noch einen schönen Abschluss eures Törns wünsch ich euch.
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Rainer, hier auf Norderney steht noch eine Tüte Brötchen für dich!
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Haha 🙂 Die Tide wartet nicht.. mussten schon um 7:00 los. Servicekarte haben wir auch noch…. Wart ihr gestern auch schon da?
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