32 Seemeilen, 6 Stunden
Schon auf Norderney hatte beim Ablegen mein eigentlich sehr zuverlässig schnurrender Yanmar 1GM10 ein wenig gemuckt. Er startet etwas zögerlich, ging dann beim Einkuppeln aus, so dass ich es für ratsam hielt eine kleine Fehlersuche zu starten. In mehreren Telefonaten mit Till Oldelehr, dem Yanmar-Fachmann meines Vertrauens wurden Ventilspiel geprüft, entlüftet und auch getaucht um die Schraube zu prüfen.
Alles OK. Es konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden. Aber das Problem blieb. Also musste ein Fachmann vor Ort her. Kurzerhand den örtlichen Yanmar-Experten kontaktiert (den gibt es tatsächlich auf Helgoland!) und für 14 Uhr einen Ortstermin vereinbart. Die Wartezeit bis dahin konnten wir dann sehr gut für einen Bummel über die Insel und Einkäufe nutzen.


Um 14 Uhr kam dann Herr Lösche an Bord. Vom Alter her konnte man auf einen sehr erfahrenen Mechaniker schließen. Auch er hat nach allen Dingen gefragt, die ich im Vorfeld bereits im Rahmen einer Telefonkonferenz überprüft hatte. Es wurde noch einmal entlüftet, eine gemeinsame Probefahrt durchs Hafenbecken gemacht und danach konnte er mir bescheinigen, dass mit dem Motor grundsätzlich alles in Ordnung ist und wir ohne weiteres unsere Reise fortsetzen könnten. Dass Absterben des Motors tauchte aber noch mehrfach an den folgenden Tagen auf. Also muss demnächst wohl noch einmal ein Experte ran!
Gegen 16:00 Uhr konnten wir dann Ablegen und bei herrlichem, 4 bis 5 Beaufort starkem Wind (natürlich aus Nordost) die Elbmündung anlegen.
Unsere erste Einfahrt ins Elbefahrwasser war dann auch unproblematisch. Gut Ausschau halten, ab und an einen Blick auf die AIS-Daten der kreuzenden Frachter und schon waren wir auf der richtigen Fahrwasserseite. Leider auch damit verbunden, dass es nun mit dem NE Wind und auflaufendem Wasser ein wenig kabbelig wurde. Segeln war dann leider auch nicht mehr möglich, da der Wind im Fahrwasser nun zu weit von vorn kam. Glücklicherweise machte hier der Yanmar keine Mucken. Gegen 22:00 lagen wir dann fest in Cuxhaven und konnten auf den letzten Meilen abermals einen fantastischen Sonnenuntergang erleben.
In Cuxhaven machten wir dann neben einer EMKA 29 namens Swantje fest. Hallo, guten Abend, woher, wohin… der übliche Plausch mit dem Nachbarn. Als uns jedoch berichtet wurde, dass die beiden auf dem Rückweg von den Alands sind, dämmerte mir etwas. Habe ich nicht schon mal bei meinen Internet-Recherchen etwas von einer Swantje auf einer Reise zu den Lofoten gelesen? Und richtig. Neben uns lag die Swantje von „Sailing-Rainer“ Rainer Wäsch (www.sailing-rainer.eu) mit seinem Mitsegler. Es entwickelte sich noch ein angenehmer Plausch mit einem hoch-erfahrenen und weit gereistem Nord- und Ostseeexperten-Team. Nette Begegnung!