80 Seemeilen, 16 Stunden
Der vorletzte Tag sollte auch der Längste der werden. Nachdem wir gestern den Versuch nach Heiligenhafen oder Bagenkop zu kommen abgebrochen hatte, waren für heute schlappe rund 80 Seemeilen auf dem Programm. Davon mehr als die Hälfte bei – na klar – ENE-Wind, 4 bis 5. Also hatten wir bis in den Fehmarnsund sicher ein paar Kreuzschläge zu machen, bevor es dann bei halben Wind Richtung SSE und später S Richtung Travemündung gehen konnte. Aufstehen um 5:30 Uhr, Duschen, schnelles Frühstück und ablegen um 7:00 Uhr.
Natürlich gleich zu Beginn mit einem Schauer und kleineren Böen ging es zum zweiten Mal aus der Förde raus, zwischen den Sperrgebieten SE-lich des VTGs Kiel-Leuchtturm durch und nach zwei weiteren Schlägen waren wir soweit frei gesegelt, dass wir ein gutes Stück Weg auf dem Streckbug Richtung Fehmarnsund machen konnten. Dabei kam uns dann später eine leichte Winddrehung Richtung N zur Hilfe, so dass wir bis Höhe Putlos in einer Rutsche Segeln konnten, wie man schön auf dem GPS-Track sehen kann.
In den Fehmarnsund hinein zu kreuzen war uns dann doch zu zeitraubend, hatten wir doch noch vor, bis Travemünde zu kommen, was sicher auch so nicht mehr mit Tageslicht passieren würde. Also Motor an und ab durch den Fehmarnsund.
Belohnt wurde die entspannte Motorfahrt dann nach der Fehmarnsundbrücke mir einem halben Wind und ich konnte sogar zu ersten Mal in dieser Woche meinen Blister auspacken. Den Blick Richtung Trave gerichtet, hatten wir noch herrliches Abendsegeln bei mittlerweile nur noch leichter Brise und Sonne satt. Vorbei an Großenbrode, Kellenhusen konnten wir dann die Trave direkt anlegen.
Un ein weiteres Mal war „Abendbrotzeit“ an Bord angesagt.
Mit der Sonne ging uns dann auch der Wind verloren, so dass wir kurz nach Sonnenuntergang die Segel einholten und unter Maschine die letzten Meilen in den nächtliche Travemündung antraten. Die hatte aber noch eine Überraschung für uns auf Lager…
Schon von weitem konnten wir viele bunte Lichter unterhalb des Maritimhotels am Strand von Travemünde erkennen. Kirmes , oder so. Schön bunt anzusehen. Und als dann noch gegen 23:00 Uhr ein Feuerwerk losging, waren wir vom Empfang in Travemünde restlos begeistert. Wie sich aber später herausstellte, war das Feuerwerk nicht für uns, sondern wurde im Rahmen der Travemünder Woche abgefeuert. Leider hatte ich meinen Fotoapparat nicht so schnell flott, hier sieht man nur noch den abziehenden Feuerwerksqualm….
Um Mitternacht lagen wir dann nach 80 Seemeilen Distanz und einem 16 Stunden-Tag fest im Passathafen mit Blick auf eine toll erleuchtete Passat.